Vorwort:
Die beste Filterung beginnt schon im Becken selber, nämlich mit dem entsprechenden Besatz. Wer kann, sollte immer Zwerggarnelen halten, um organische Abfälle schon vor dem Filter zu zersetzen bzw. zu zerkleinern. Wenig Futter bedeutet auch weniger Material, was in den Filter gelangen kann.
Ich beziehe mich in diesem Artikel grundsätzlich auf den Außenfilter EHEIM 2213, jedoch sollten alle Arbeiten an allen anderen bauartverwandten Aquarienfiltern zutreffend sein. Außerdem hat es sich als äußerst nützlich bewiesen, im Vor- und Rücklauf jeweils eine Schlauchkupplung mit Doppel-Absperrhähnen zu setzen, falls diese nicht durch den Hersteller schon direkt am Filterkopf installiert sind.
Wann muss ich den Filter reinigen?
Einige tragen sich die Reinigungszeiten für den Filter in einen Terminkalender ein, etwa jedes erste Wochenende im Monat, oder alle 3 Monate. Feste Reinigungsintervalle halte ich persönlich für eine schlechte Wahl des Zeitpunktes, zumal dadurch vielleicht das wachsame Auge verloren geht. Ausschlaggebend für den Reinigungszeitpunk sollte der Zustand des Filters sein. Wenn also weniger Wasser durch den Rücklauf kommt als üblich, oder wenn der Pumpenkopf anfängt zu rattern, muss wieder gereinigt werden. Das kann je nach Besatz, Bewuchs oder Jahreszeit varriieren. Ich selber reinige nur 2x im Jahr, öfter zu reinigen ist in meinem Becken gar nicht notwendig.
Wie baue ich den Filter ab, um ihn zu reinigen?
Sicherheit geht vor, deswegen werden als erstes die Stromgeräte vom Netz getrennt. Hier meine ich nicht nur die Filterpumpe, sondern auch die Heizung, eventuell sogar die Beleuchtung, und alle anderen Geräte, die mit dem Aquarium direkt in Verbindung stehen. In der Regel hat heutzutage jeder Haushalt einen FI-Schutzschalter, aber man sollte kein Risiko eingehen, wenn man mit Wasser und Strom gleichzeitig arbeitet. Ein Eimer und ein Handtuch sollten auch parat sein.
Ohne Schlauchkupplungen: Wenn man noch keine Schlauchkupplungen besorgt hat, wirds etwas nasser. Als erstes kommt der Filtertopf in den Eimer. Vor- und Rücklaufschläuche müssen dann aus dem Becken genommen werden. Die Enden steckt man ebenfalls in den Eimer, so kann nichts danebenlaufen. Wenn man anschliessend das Ganze dann in die Spüle/Badewanne gestellt hat, holt man sich einen Eimer voll Wasser aus dem Aquarium. |
Mit Schlauchkupplungen: Schlauchkupplungen sind uneingeschränkt zu empfehlen! Man schliesst die Hähne, und trennt die Kupplungsstücke. Fertig! Die Schläuche können bleiben, wo sie sind. Natürlich sollte man sich auch die Schläuche ansehen, wenn diese wirklich zusitzen, sollten sie auch gereinigt werden. Aber man kann sie separat abbauen. Der Filter kann dann in die Spüle/Badewanne gebracht werden. Ein Eimer mit Wasser aus dem Aquarium kommt auch noch mit. |
Wie reinige ich richtig?
Wenn man den Pumpenkopf vom Filtertopf getrennt hat, kann man an der Unterseite vom Kopf erkennen, wie verdreckt der Kopf von Innen ist. Wenn nichts oder nur wenig zu sehen ist, ist alles gut, wenn es doch recht stark verschmutzt ist, sollte man das Pumpenwerk auch zerlegen und säubern. Hier bitte vorsichtig sein, die Keramik-Welle ist nicht so stabil wie viele vielleicht denken. Und da der Filter doch meist am Wochenende gereinigt wird, wird es schwer sein, eine zerbrochene Welle schnell zu ersetzen. Gereinigt wird mit einem Schwamm, der vorher unter heißem Wasser ausgespült worden ist. Anschliessend wird nur noch das Wasser aus dem Eimer verwendet, um den Filterkopf und -topf zu reinigen.
Ein gut ausgestatteter Filter beinhaltet Filtermatten grob und fein, Filterwatte und ein Filtermedium zur Besiedelung durch Bakterien, also Keramikröhrchen, Sintermaterial, Biobälle und was es alles gibt. Ich persönlich verwende SERA SIPORAX und SERA SIPORAX MINI.
Die Filtermatten und die Filterwatte können unter fliessendem Wasser ausgewaschen werden, bei zu starker Verschmutzung oder Beschädigung kann man das Material natürlich auch austauschen. Auch ausgetauschte Materialien werden erst ausgewaschen! Nachdem Matten und Watte wieder sauber sind, werden Sie in dem Eimer mit Aquarienwasser “geimpft”, da in diesem Wasser immer noch allerlei nützlicher Bakterien sind.
Bio-Filtermedien niemals unter fliessendem Wasser auswaschen! Nicht kalt, nicht heiss, nicht warm! Das hätte grundsätzlich verheerende Kosequenzen für alle angesiedelten Bakterienkulturen, die wir ja erhalten wollen! Schleim auf dem Filtermedium ist nicht ekelig, sondern nützlich. Das sind nämlich die Bakterienteppiche, die den Abbau von organischem Material und Schadstoffen im Wasser garantieren. Das Bio-Filtermedium wird nur in den Eimer mit Aquarienwasser geschüttet und dort vom groben Schmutz befreit. Das reicht vollkommen aus.
Wie reinige ich die Schläuche?
Wenn die Schläuche stark verschmutzt sind empfiehlt sich ganz klar eine Reinigung. Hierfür gibt es im Handel Schlauchbürsten, die durch den Schlauch geschoben oder gezogen werden. Ich persönlich reinige mit einer Bürste nur das Strahlrohr und die Kupplungen, die Schläuche nicht. Durch die Bürsten kann die Innenwand der Schläuche verkratzen, und in diesen Furchen und Vertiefungen können sich umso leichter Algen ansiedeln. Eine erneute Verschmutzung wird dadurch eher beschleunigt. Stark verschmutzte Schläuche spüle ich einmal gut durch, anschliessend nehme ich beide Schlauchenden in eine Hand, so daß ich eine Schlaufe habe. Diese Schlaufe schlage ich dann auf den Boden, auf diese Weise löse ich einen Großteil aller Verschmutzungen, ohne Kratzer zu hinterlassen. Wenn noch starke Verschmutzungen vorhanden sind wiederhole ich den Vorgang. Kleinere Verschmutzungen lasse ich einfach im Schlauch. Zwischendurch und zum Schluss natürlich nochmal mit klarem Wasser durchspülen, um den gelösten Schmutz aus dem Schlauch zu entfernen.
Reihenfolge der Filtermedien im Filtertopf
Beim EHEIM 2213 strömt das Wasser von unten in den Topf, und wird oben wieder ins Aquarium zurückgeführt. Demnach bezieht sich mein Aufbau auf die Flussrichtung, also von unten nach oben. Als erstes kommt die grobe Filtermatte. Ich habe durch einige Pflanztöpfe ein wenig Platz nach unten gelassen, um verirrten Zwerggarnelen etwas Schwimmraum zu lassen, und Sie retten zu können. Nach der groben Filtermatte kommt entweder die feine Filtermatte und dann das biologische Filtermedium, oder umgekehrt. Einige machen es so, andere so. Zum Schluss kommt die feine Filterwatte. Temporäre Einsätze von Aktivkohle, Torf oder anderen Filtersubstraten müssen je nach Herstellerangaben eingebracht werden, um eine mögliche Schädigung der Bakterienkulturen zu vermeiden, prinzipiell aber immer nach den Bakterienkulturen.
Wie stelle ich den Filter wieder auf?
Nachdem der Filter von außen abgetrocknet wurde wird der Filtertopf wieder an seinen alten trockenen(!) Platz gestellt. Wenn man die Schläuche mit gereinigt hat, bitte erst den Rücklauf mit dem Filter verbinden, und anschliessend das Schlauchende mit dem Strahlrohr im Becken festmachen. Dann erst den Vorlauf am Filter festmachen und das Überhaufrohr im Becken festmachen. So kann nicht ungewollt auf einmal Wasser aus dem Becken laufen. Bei einem System mit Kupplungen lässt man diese erst noch geschlossen bei der Schlauchbefestigung. Erst wenn man alle Schläuche fest installiert hat darf man die Kupplungen öffnen.
Ohne Schlauchkupplungen: Wenn alle Schläuche wieder fest installiert sind, zieht man das Strahlrohr vom Rücklaufschlauch und saugt das Wasser durch den Rücklauf an. Sobald das Wasser in den Filter läuft steckt man sas Strahlrohr wieder auf und macht es fest. Dabei sollte man auf die Richtung der Strahlöffnungen achten, damit es nicht plötzlich alles nach oben spritzt. |
Mit Schlauchkupplungen aber ohne Schlauchreinigung: Nachdem alle Schläuche wieder an ihrem Platz sind braucht man die Kupplungen einfach nur wieder öffnen. Durch das Wasser, was im Schlauch verblieben ist, sollte die Schwerkraft den Filter wieder füllen. |
Mit Schlauchkupplungen und Schlauchreinigung: Schlauchkupplungen öffnen, und am Schlauchende vom Strahlrohr das Wasser ansaugen. Anschliessend das Strahlrohr wieder aufsetzen und festmachen, wie bei der Installation ohne Schlauchkupplungen. |
Nachdem der Filter mit Wasser gefüllt ist, wird der Wasserstand im Aquarium wieder mit Wasser aufgefüllt. Anschliessend können alle elektrischen Geräte wieder eingeschaltet werden.
Bitte kontrollieren Sie direkt nach dem Einschalten der Filterpumpe alle Verbindungen auf Dichtigkeit, und auch nochmal nach ca. einer halben Stunde. Ein leises Rattern im Pumpenkopf weist in der Regel auf Luft im Filter hin, diese wird in kurzer Zeit mit dem Wasser ausgetrieben. Ungeduldige können leicht am Filter wackeln, dann geht es etwas schneller.